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Nachhaltigkeit zählt, nicht die Bezeichnung

19. November 2025

Das EU-Parlament debattiert derzeit Beschränkungen für Begriffe wie „VeggieBurger“. Doch wichtiger als ein Etikett ist, was tatsächlich im Produkt steckt. Wir sollten lieber auf Wirkung statt auf Wörter schauen. 

Fleischfreiheit ist keine Kampfansage an die Tradition, sondern ihre Weiterentwicklung. In alpinen Regionen wie Tirol war Fleisch lange ein bewusstes Luxusgut – wie der „Sonntagsbraten“.  

Wer bei Veranstaltungen auf mehr Gemüse als Fleisch setzt, stärkt die regionale Landwirtschaft, reduziert Treibhausgase und schont Ressourcen. Gleichzeitig bieten Green Events die Chance, den kulinarischen Horizont zu erweitern: Saisonale, regionale und biologisch angebaute Gerichte lassen Gäste neue Geschmackserlebnisse entdecken und können dauerhaft ein nachhaltigeres Essverhalten anstoßen. 

Regionale Daten zeigen, dass der Fleischkonsum in Tirol weiterhin über den gesundheitlichen Empfehlungen liegt. Ein gezieltes Angebot mit mehr Gemüse, Hülsenfrüchten und Vollkorn fördert Gesundheit und Vielfalt. So entlasten Veranstalter:innen auch landwirtschaftliche Flächen, die stattdessen für Artenvielfalt und alternative Kulturen nutzbar werden. So wird Tradition nicht gebrochen, sondern verantwortungsvoll weiterentwickelt. 

Praktisch heißt das: Weniger verarbeitete Zutaten, mehr Regionales und weniger Fleisch, dafür mehr Gemüse. 

Wie wäre es z.B. mit folgendem Laibchen, als Patty im nächsten Burger (Jahreszeitenküche: Für dich und das Klima):

Und ja: Der Begriff „Patty“ lässt sich auch weiterhin für rein pflanzliche Varianten verwenden — solange die Kennzeichnung transparent ist. 

Die Parlamentsentscheidung ist noch nicht rechtsverbindlich. Damit eine Beschränkung wirklich gilt, muss der Parlamentsvorschlag mit dem Rat der EUMitgliedstaaten und der Europäischen Kommission abgestimmt werden. Nach Einigung folgen die formale Annahme, Veröffentlichung und das Inkrafttreten.  

Bis dahin bleibt Zeit für klare Produktkennzeichnung, transparente Kommunikation und für die Entwicklung genussvoller, regionaler Alternativen, die inhaltlich mehr zählen, als jedes Etikett. 

Guten Appetit! 

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