Immer mehr Sportveranstaltungen in Tirol lassen sich als Green Events zertifizieren. Der Dreiländergiro, der Gletschermarathon im Pitztal, das Ultimate Frisbee Turnier, Kufstein 24 oder zuletzt wieder der Frühlingslauf in Innsbruck. Was braucht es, damit Sport und Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen?
Green Events Tirol sind gefragt. Immer mehr Veranstalterinnen und Veranstalter wollen Müllberge bei ihren Festen vermeiden und befolgen deshalb die Nachhaltigkeitskriterien. Allein im Jahr 2023 hat das Team von Klimabündnis Tirol bereits über 170 Veranstaltungstage ausgezeichnet. Darunter auch viele Sportveranstaltungen. „Unter den Events zählen Sportveranstaltungen oft zu den größten Umweltsündern. Einwegbecher, viel Abfall und günstige Give-aways beherrschen das Bild“, weiß die Projektleiterin von Green Events Tirol, Stephanie Rauscher. Nicht so bei den Events, die von Klimabündnis Tirol ausgezeichnet werden.
Anfang April ging der Tiroler Frühlingslauf über die Bühne, ein alter Hase im Green Events Geschäft. Seit 2014, als die Initiative Green Events Tirol von Land Tirol, Klimabündnis und Umwelt Verein ins Leben gerufen wurde, ist das Team von „Innsbruck Läuft“ mit an Bord. Der Innsbrucker Silvesterlauf, der TirolMilch Frühlingslauf, der Stadtlauf und der IKB Nightrun Innsbruck erhalten regelmäßig eine Auszeichnung für die nachhaltige Organisation. „Laufen ist die natürlichste Art der Fortbewegung, im besten Fall hinterlässt man dabei nur einen kleinen ökologischen Fußabdruck, sonst haben wir die Idee unseres Events verfehlt“, so Jane Kathrein aus dem Organisationsteam. Der Innsbrucker Stadtlauf findet wieder am 30. April statt – ein Event für die ganze Familie mit einem breiten Rahmenprogramm.
Wiederverwendbare Becher, essbare Medaillen & kompostierbare Absperrbänder
Innsbruck Läuft hat sich in den letzten Jahren in Sachen Klima- und Umweltschutz stetig weiterentwickelt. Wergwerf-Becher für Getränke, wie man sie bei vielen Laufevents sieht, gehören bei den Innsbrucker Stadtläufen schon lange der Vergangenheit an. Stattdessen können die Läuferinnen und Läufer die wiederverwendbaren Becher am Streckenrad aufnehmen und auch wieder zurückgeben. „Das funktioniert einwandfrei und es entsteht auch kein Zeitverlust für die Teilnehmenden“, berichtet Kathrein. „Seit letztem Jahr haben wir Hinweisschilder an den Rückgabestationen, um das Mehrwertsystem für die Becher noch sichtbarer zu machen.“
Auch in Sachen Medaillen will das Team von Innsbruck Läuft nicht die gewohnten Wege gehen. Diese werden nicht aus Metall oder Plastik gefertigt, sondern aus nachhaltigem Holz. Beim Silvesterlauf sogar aus süßem Lebkuchen – die erste essbare Medaille Tirols. Und wer aus Tirol anreist, ist bei den Innsbrucker Stadtläufen ebenfalls gut bedient: Dank einer Kooperation mit dem VVT können die Teilnehmenden am Lauftag die Tiroler Öffis gratis nutzen.
Um die Laufstecke zu sichern und einen reibungslosen Ablauf zu garantieren, kommt ein Stadtlauf nicht ohne meterlange Absperrbänder aus. Die neueste Errungenschaft des klimabewussten Organisationsteams ist ein kompostierbares Absperrband, das nach der Veranstaltung am Bio-Müll landet. „Als Laufveranstaltung erreichen wir eine breite Öffentlichkeit, deshalb ist uns Bewusstseinsbildung für eine lebenswerte Welt auch so wichtig. Das machen wir auf niederschwellige Weise und mit vielen kleinen und großen Maßnahmen“, freut sich Jane Kathrein.
„Es gibt zahlreiche Schrauben, an denen Veranstalterinnen und Veranstalter drehen können, um ein Vorzeige-Event auf die Beine zu stellen. Angefangen von der klimafreundlichen Mobilität der Gäste bis hin zu regionalen und biologischen Speisen. Unsere Erfahrung zeigt: Wer einmal den ersten Schritt gemacht hat, möchte auf den Mehrwert eines Green Events nicht mehr verzichten“, so Stephanie Rauscher.
Weitere Green Event Sport-Tipps: Das 24-Stunden-Sportevent „Kufstein 24“ findet wieder am 14. und 15. April 2023 statt. Und der „Flying Unicorn Cup Kundl“, ein Frisbee Turnier der Sonderklasse, geht am 27. und 28. Mai über die Bühne.
Foto: © TI, Mario Webhofer
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