Maurice Cazolli betreibt gemeinsam mit Niki Schweiger und Julia Singer den Kulturverein Alpine Jitterbugs in Innsbruck. Ihr Ziel: Die Swing Tanz Szene in Innsbruck zu beleben. Ihr jährliches Tanzfestival Shag n´Bal ist mittlerweile ein Green Event Tirol star. Wir haben mit Maurice über seine Arbeit, das Tanzen und das Festival gesprochen.
Euer Verein Alpine Jitterbugs ist aus der Swing Szene in Innsbruck kaum mehr wegzudenken. Kannst du uns kurz erzählen, was ihr genau macht?
Alpine Jitterbugs ist ein Kulturverein, mit dem Fokus, die Swing-Szene in Innsbruck auszubauen. Wir motivieren Menschen zum Tanzen, organisieren Kurse und Veranstaltungen und sind bei Events wie dem Bogenfest und den Stadtteilfesten dabei. Wir fördern lokale Musiker:innen und Bands und geben ihnen Ausblicke in die große Welt des Swings. Gleichzeitig versuchen wir, die internationale Swing-Szene nach Innsbruck zu holen. Mit unserem Festival Shag n‘ Bal möchten wir Innsbruck zu einer Station im europaweiten Festival-Dschungel machen, mit internationalen Bands, Dj´s und Gästen.
Was fasziniert dich so am Swing Tanzen?
Swing Tanzen ist wie wortlose Kommunikation. Es ist ein freier Tanz, mit wenig vorgegebenen Figuren, viel Raum zur Improvisation. Es ist ein Tanz für alle, für jedes Alter, jedes Geschlecht und bietet einen sicheren, respektvollen Raum, in dem man sich entfalten kann. Es geht dabei nicht um Leistung, sondern um den Spaß, ums Wohlfühlen und darum, sich frei zu fühlen.
Euer Festival Shag n‘ Bal war schon von Anfang an ein Green Event. Mittlerweile ist es bereits ein Green Event Star. Was macht euer Event nachhaltig?
Unser Team ist ziemlich engagiert im Umweltbereich und es war uns bereits beim ersten Festival im Jahr 2019 wichtig, dieses so grün wie möglich zu gestalten. Wir achten streng auf Müllvermeidung und Mülltrennung, bieten Getränke ausschließlich in Mehrwegflaschen an und schauen bei den Drucksorten auf Nachhaltigkeit. Produkte, die wir verkaufen, wie T-Shirts oder auffüllbare Trinkflaschen, sind ebenfalls so nachhaltig wie möglich produziert. Die Trinkflaschen verwenden unsere Teilnehmenden dann auch bei den Workshops und auf den Parties – wir haben da keinen Konsumzwang. Uns ist es außerdem wichtig, Bewusstsein unter den Tänzerinnen und Tänzern und anderen Organisator:innen zu schaffen. Wir bemühen uns daher, das Thema Nachhaltigkeit deutlich nach außen zu kommunizieren.
Ein weiteres großes Thema bei internationalen Veranstaltungen ist die Anreise. Wie geht ihr damit um?
Wir kommunizieren das ganz offen mit allen Teilnehmenden, aber auch Trainer:innen und Musiker:innen und bitten sie, mit dem Zug, oder, wenn das nicht möglich ist, in Fahrgemeinschaften anzureisen. Mit Erfolg, denn kaum jemand reist mit dem Flugzeug an.
Was sind für euch die größten Herausforderungen, um euer Event als Green Event durchführen zu können?
Eigentlich gab es keine großen Herausforderungen. Der Mehraufwand hält sich wirklich in Grenzen und bezieht sich hauptsächlich auf die Dokumentation am Beginn. Auch unsere Mehrkosten sind gering und beziehen sich hauptsächlich auf die Anschaffung nachhaltiger Werbemittel wie z.B. Beachflags, die wir dann aber jedes Jahr wiederverwenden können. In die Karten spielt uns jedoch, dass unser Veranstaltungsort, der Congress Innsbruck, bereits viele Voraussetzungen erfüllt und, dass wir kaum Gastro anbieten.
Welchen Tip würdest du Veranstalter:innen von Festivals mitgeben, die überlegen, ein Green Event zu veranstalten.
Ich finde es wichtig, dass man sich selbst bewusst ist, wieso man ein umweltfreundliches Event veranstalten möchte, denn die eigene Vision zu kennen motiviert sehr stark. Wir zum Beispiel sind uns bewusst, in was für einer wunderbaren, alpinen Landschaft wir in Tirol leben, wissen jedoch auch, wie delikat diese ist. Unser Ziel ist es, genau diesen Lebensraum zu schützen. Daher kommt das „Alpine“ in Alpine Jitterbugs, das sich durch unser ganzes Konzept zieht.
Lust mitzutanzen? Mehr Infos unter: Alpine Jitterbugs Innsbruck