Glitzer, Glanz und Glühwein. Nach zwei Jahren pandemiebedingten Einschränkungen sind die Adventmärkte in Tirol wieder voll durchgestartet. Aber es ist nicht alles Gold, was glänzt. Trotz Pfand-Tassen gibt es in Sachen Nachhaltigkeit viel aufzuholen. Ein paar machen vor wie’s geht.
Wer sich mit Green Events beschäftigt, kommt am Thema Mehrweg nicht vorbei – und das ist gut so! Durch den Einsatz von wiederverwendbaren Tassen, Tellern und Besteck kann bei einer Veranstaltung bis zu 90% des Abfalls eingespart werden. Ein Glück also, dass die meisten Weihnachtsmärke in Österreich seit langem auf ein Pfandsystem beim Ausschank von Glühwein & Co. setzen. Vielen Organisator:innen geht das aber nicht weit genug. Sie haben das Konzept „Weihnachtsmarkt“ von Grund auf neu gedacht und wurden als Green Event Tirol ausgezeichnet.
„Die Glühweintassen hatte die Gemeinde schon, für das restliche Geschirr haben wir uns die ISSBA als Partnerin mit an Bord geholt – jetzt ist unser Adventmarkt 100 % Mehrweg. Das bringt auch einen Vorteil für die teilnehmenden Vereine, weil Sie kein Geld für Einwegverpackungen mehr ausgeben müssen“, berichtet Alexander Maurer, der Vizebürgermeister von Inzing, der sich für den dortigen Adventmarkt verantwortlich zeichnet.
Adventmärkte in Tirol, die als Green Events ausgezeichnet wurden:
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Der Adventmarkt in Inzing wurde heuer erstmalig als Green Event ausgezeichnet. Bei Kiachl, Apfelradeln und Kürbissuppe kommen Vegetarier:innen hier auf ihre Kosten. Über 50 % der angebotenen Speisen sind ohne Fleisch und damit klimafreundlicher. Schaut vorbei am 2., 3., 9., 10., 16. oder 17. Dezember.
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Beim Event „Ach, du grüne Weihnacht!“ am 26. November in Breitenbach am Inn wurde dem weihnachtlichen Konsumrausch der Kampf angesagt. Tauschen statt kaufen war hier das Motto. Der Kleider-Tauschmarkt, der Pflanzenableger-Markt und der Floh-Markt boten für jeden und jede die Gelegenheit, wertvolle Stücke zu erstehen oder weiterzugeben.
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Der Adventmarkt Naturparkhaus Kaunergrat bemüht sich als Green Event besonders darum, dass die Besucher:innen umweltfreundlich anreisen. Dafür wurde eine Mitfahrbörse eingerichtet. Der Adventmarkt läuft von 9.-11. Dezember.
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Am 16. Dezember verwandelt sich der monatliche Markt im Pillerseetal in den Weihnachts-Hoangascht. Mit dabei sind ausschließlich Produzent:innen aus dem Tal, die kreative Ideen für Weihnachtsgeschenke anbieten: von Zirben-Deko über Schafwoll-Produkte bis hin zu Brot & Käse.
Nicht weit hergeholt! Neben einer regionalen und fleischarmen Verpflegung, sowie dem Vermeiden von Abfall durch Mehrweggeschirr, ist das Produktangebot ein wesentlicher Faktor für die Nachhaltigkeit eines Adventmarkts. So sehr manche Christkindlmärke in Tirol mit Tradition und Lokalkolorit werben, so wenig stammt das Angebot häufig aus der Region. Christbaumkugeln „made in China“ haben eine schlechte Öko-Bilanz und passen nicht zu einem klimafreundlichen Weihnachtsfest.
Deshalb beim nächsten Christkindlmarkt-Besuch einfach mal nachfragen: Wo wurde die Christbaumkugel gefertigt? Woher stammen die Zutaten für die Lebkuchen? Und aus welchem Holz ist eigentlich die Krippenfigur? Vielleicht ergibt sich ja ein spannendes Gespräch daraus. Denn das ist es doch was ein Christkindlmarkt letztendlich sein sollte – ein Ort, um einander zu begegnen und ins Gespräch zu kommen.