Lebensmittelverschwendung

Lebensmittelverschwendung ist aus mehreren Gründen problematisch. Erstens bedeutet sie, dass wertvolle Ressourcen wie Wasser, Energie und Arbeitskraft verschwendet werden, die für die Produktion, den Transport und die Lagerung der Lebensmittel notwendig sind. Sie ist für 10% der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich. Zweitens trägt die Entsorgung von Lebensmitteln zu Treibhausgasemissionen bei, die den Klimawandel beschleunigen. Drittens ist es ethisch fragwürdig, wenn gleichzeitig Millionen von Menschen weltweit an Hunger leiden. Die Reduktion von Lebensmittelverschwendung könnte also nicht nur zur Schonung unserer Umwelt beitragen, sondern auch soziale Ungerechtigkeiten mindern und die globale Nahrungsmittelversorgung verbessern.

Laut einer Studie des Institut für Abfallwirtschaft der BOKU Jährlich landen in Österreich rund eine Million Tonnen an genießbaren Lebensmittel im Müll. Bei Events ist das Einsparungspotential besonders groß, da oft mehr Essen bereitgestellt wird, als tatsächlich benötigt wird.

Für Gastronomie/Hotellerie/Catering: Mit United Against Waste verfolgen Unternehmen aus dem Food Service Markt sowie Bund, Länder, Wissenschaft und NGOs ein ambitioniertes Ziel: Die vermeidbaren Lebensmittelabfälle in Küchenbetrieben sollen bis zum Jahr 2030 um die Hälfte reduziert werden.

WWF Merkzettel Teller statt Tonne

Vermeidung von Lebensmittelabfällen

Gute Planung:

  • Bei Veranstaltungen mit Anmeldung lässt sich benötigte Essensmenge recht genau planen. Hier können auch Wünsche und Diätvorgaben im Vorfeld abgefragt werden.

Portionsgrößen und Buffetaufbau:

  • Am einfachsten ist die Planung, wenn es bereits Erfahrungswerte gibt. Falls nicht, kann der Portionsrechner der Verbraucherzentrale helfen.
  • Bei Essensausgabe vor Ort sollten Portionsgrößen auf Wunsch kleiner oder größer ausgegeben werden.
  • Bei Buffets gilt Nachfüllen statt Überfüllen, also lieber in kleineren Mengen auffüllen, aber öfter nachlegen. Das ist nicht nur optisch ansprechender, sondern ermöglicht auch eine hygienische Weitergabe der Überproduktion.

Kommunikation mit Gästen: 

  • Gerade bei Buffets ist es wichtig, auch die Gäste miteinzubinden.
  • Kommunikation am Buffet mit Hinweisschild: „Das Buffet wird regelmäßig nachgelegt. Nehmen Sie bitte nur so viel, wie Sie essen können. Lassen Sie uns gemeinsam Lebensmittelverschwendung vermeiden!"
  • Hinweis durch Moderation: Wenn das Buffet offiziell eröffnet wird, kann der Hinweis auch durch die Moderation erfolgen.
  • Mitnehmen ermöglichen: Gästen erlauben, Reste mitzunehmen, zum Beispiel durch wiederverwendbare Behälter oder Bienenwachstücher.

Weitergabe von überschüssigen Lebensmitteln

Team Österreich Tafeln Tirol

Verwenden statt verschwenden ist die Devise der Tafeln. Die kostenfreien Lebensmittelspenden werden an Menschen in schwierigen finanziellen Verhältnissen abgegeben. Rechtlich gesehen dürfen Lebensmittelspenden nur dann angenommen und weitergegeben werden, wenn es sich um Überproduktionen handelt und diese noch nicht am Buffet gestanden sind. Die 22 Ausgabestellen in Tirol haben bis auf eine Tagel nur an Samstagen geöffnet. 

Am besten vorab mit der nächstgelegen Tafel besprechen, ob eine Abgabe im Fall einer Überproduktion sinnvoll ist und/oder ob es andere sinnvolle Möglichkeiten der Weitergabe gibt. 

Foodsharing Tirol

Foodsharing ist eine Initiative, die sich aktiv gegen Lebensmittelverschwendung einsetzt. Die Mitglieder („Foodsaver“) retten Lebensmittel von Betrieben, die sonst in der Tonne landen würden, und verteilen sie weiter. Auch als Privatperson kann man sich einbringen und mit Essenskörben und den Fairteilern Lebensmittel retten: 

Ein Fairteiler ist ein Ort, zu dem alle Menschen Lebensmittel bringen und kostenlos von dort mitnehmen dürfen. Die Kühlschränke und Regale sind an öffentlich Orten zugänglich. Wichtig ist, dass die Lebensmittel noch genießbar sind – also Essen, das man selbst auch essen würde. Hier möchten wir euch bitten, die Regeln der Fairteiler genau einzuhalten, denn nur so kann diese gemeinnützige Initiative weiter bestehen bleiben. 

Erkundigt euch am besten vor der Veranstaltung, wo der nächstgelegene Fairteiler ist. 

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