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Nachhaltigkeit im WWW

22. Juli 2020

Seit März stellt uns das Corona-Virus auf die Probe und verlangt Anpassungen in nahezu allen Lebensbereichen. Durch Homeoffice, E-Learning, Telemeeting oder Online-Konzerte kam in den letzten Monaten kaum jemand an Computer, Tablet und Internet vorbei.
Diese Formate des sozialen Zusammenkommens werden uns wohl noch eine Weile begleiten. Doch was bedeutet die Digitalisierung von ehemals persönlichen Treffen für unseren Energieverbrauch und worauf kannst du bei der Nutzung von Online-Angeboten achten?

Grundsätzlich kommt es natürlich darauf an, um welche Art von Veranstaltung es sich handelt. Vorträge oder Konferenzen können mithilfe der richtigen Online-Tools effizient und kostengünstig abgehalten werden. Da die Anreise der Gäste einen Großteil der CO2-Emissionen von Veranstaltungen ausmacht, können hier durch digitale Angebote Reisekosten und darüber hinaus viel Treibhausgas eingespart werden. Andererseits führt die bessere Vernetzung zu Reboundeffekten, die wiederum zu einem Anstieg der real getätigten Reisen führen können.

© Menara Grafis

Die Auswahl der richtigen Hard- und Software

Die Herstellung, der Betrieb und die Entsorgung digitaler Endgeräte und Infrastrukturen verursacht in etwa 3 % der weltweiten Treibhausgas-Emissionen, Tendenz steigend. Die hierbei verwendete Energie sollte daher aus erneuerbaren Quellen stammen. Erkundige dich bei deinem Stromanbieter nach Möglichkeiten zum Bezug von Ökostrom. Auch Energieeffizienz spielt eine entscheidende Rolle. Achte beim Neukauf stets auf die beste, momentan verfügbare Energieeffizienzklasse. In Verbindung mit den passenden Einstellungen zum Energiesparmodus lassen sich bis zu 75 % der Energiekosten einsparen. Willst du auf Nummer Sicher gehen, trenne PC, Monitor oder Notebook nach der Nutzung vom Stromnetz. So kannst du verhindern, dass verbaute Netzteile auch in Stand-By oder Ruhemodus Strom ziehen. Besonders effiziente Geräte sind mit dem Blauen Engel oder dem europäischen Energy Star ausgezeichnet, einen Überblick der besten Geräte gibt es bei Topprodukte.

Bei Softwareprodukten ist die Angebotspalette noch größer und unübersichtlicher. Kleinere Firmen oder Projekte mit nachhaltigen Angeboten stehen oft im Schatten von Internet-Riesen wie Microsoft, Google und Co. Vor allem Open Source Produkte stellen eine gute Alternative zur teuren „Marken-Software“ dar. Sie stehen gratis zur Verfügung und werden von einer breiten, ehrenamtlichen Community programmiert und gepflegt. Deren Funktionen sind sogar mit ein wenig Know-How auf die eigenen Bedürfnisse anpassbar und Daten von Nutzer_innen sind in der Regel sicher vor Missbrauch oder kommerzieller Nutzung geschützt.
Als umweltfreundliche Option zur Google-Suchmaschine präsentiert sich ECOSIA. Das Social Business mit Sitz in Berlin unterstützt durch jede Suchanfrage Aufforstungsinitiativen im brasilianischen Regenwald sowie in Burkina Faso. Anfang Juli 2020 konnte ECOSIA bekannt geben, seit Projektstart 2009 bereits 100-Millionen Bäume gepflanzt zu haben.

Mit der Auswahl der richtigen Infrastruktur und einem bewussten Umgang mit digitaler Technik steht der nachhaltigen Ausrichtung von Online-Events nichts mehr im Wege.

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